Heute zeige ich endlich mal unsere Kirchturm-Uhr.
Die Kirche heißt St. Martinus und Johannes.
Sie hat seit einiger Zeit auf einer Seite keine Uhr mehr.
Die Leute im Alten Dorf müssen tatsächlich auf ihre eigenen Uhren gucken…
abends ist die Seite dunkel, sieht zum Erbarmen aus.
Normal schaut es natürlich so aus.
Im Heimatkabinett steht noch die Alte Turmuhr. Bei Öffnungszeiten geht das große Pendel hin und her.
Die alte, kleine Kirche hatte noch keine Turmuhr. Nach der Einweihung der neuen Sankt Martinus-Kirche wurde 1904 eine Turm-Uhr angebracht. Sie hatte einen wöchentlichen Aufzug mit Viertel- und Vollschlag. Die Präzisionszahnräder, Büchsen der Hebelwerke und Lager der Zapfen bestanden aus Phosphorbronze, die wegen ihrer Zähigkeit und Härte als das beste Material für Uhren galt. (Auszug aus dem Text zur Uhr – es geht noch weiter)
Am 24. März 1904 sollten die Zifferblätter angebracht werden. Über dem Kirchendach durfte kein Gerüst angebracht werden. Der Dachdeckermeister Heinrich Schmitz erklärte sich bereit, über das schmale Gesims am Turm zu gehen und so lange das Zifferblatt zu halten, bis die Monteure von innen es angeschraubt haben.
Er kletterte also in die Holzzimmerung des Turmes, dann durch eine Luke aufs Dach. Er rutschte auf dem Schiefer 5 Meter tiefer bis auf einen Wasserspeier. Der wiederum ragt einen Meter aus dem Gesims heraus, und bot ihm Halt. Schmitz ging nun auf dem Gesimse bis in die Mitte und hielt das Zifferblatt in der richtigen Lage, bis es befestigt war.
Diese Stelle ist 40 Meter hoch. Danach tastete er sich zurück zum Wasserspeier. Der Zimmermeister Müller warf ihm aus der Luke ein Seil zu, um ihn wieder hochziehen zu können. Doch das war nicht einfach, Schmitz versuchte dreimal hochzukommen, rutschte aber wieder ab. Zwei der Müller-Gesellen kamen zu Hilfe, hielten ihren Chef an den Beinen fest, damit der den Schmitz packen konnte. Doch plötzlich rutschte Heinrich Schmitz aus, konnte sich auch nicht mehr am Wassespeier festhalten und fiel auf das Dach des Seitenschiffes. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

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